Das Geheimnis des Bauchnabels
Ich bin gerade beim Hausbesuch und behandel den Bauchnabelrest des Säuglings (da, wo noch vor kurzem die Nabelschnur ansetzte) mit Wattestäbchen und Wecesinpulver. Der Nabelrest ist kurz vorm Abfallen. Es ist ja auch schon der zehnte Wochenbetttag.
Die Eltern schauen mir skeptisch zu. In der Regel ekeln sich die Eltern vor dem Nabelrest und haben Angst, dass die Berührung dem Baby weh tun könnte. Aber irgendwas ist noch – ich kann es spüren!
Und wirklich, der Vater gibt sich einen Ruck. „Also, wir hätten da noch eine Bitte: Kannst du den Bauchnabel so behandeln, dass er schön nach innen wächst? Also, dass es einfach ein schöner Bauchnabel wird!?“
Immer wieder werde ich mit diesem Wunsch konfrontiert. Ich muss das Geheimnis des Bauchnabels jetzt einfach mal lüften:
Die Form ist angeboren!
Euer Kind wird immer genau den Nabel bekommen, den ihr ihm genetisch vermacht habt.
Da kann die Hebamme später leider auch nichts mehr dran ändern. 😉
Nachdem wir überlegt haben, was wir mit dem Rest der Nabelschnur machen, hat uns meine Hebamme eine schöne Geschichte zum Bauchnabel erzählt. In der Türkei bringt man den Nabelschurrest als gutes Omen an den Ort, von dem man sich wünscht, dass das Kind später dort arbeitet. Mir gefällt diese Vorstellung sehr gut.. Jeder wünscht sich ja, dass die Zukunft für sein Kind verheißungsvoll ist.
Ich habe die Reste beider Kinder aufgehoben.
Pauls Rest ist am Abend nach der Geburt schon abgefallen, also nach ca. 12h.
Hebi meinte, das ist normal bei auspulsierten Nabelschnüren 🙂
Claras Rest fiel am 3. Tag ab, auch komplett auspulsiert.
Beide sind eingetütet und liegen in “ihren Kisten”
Hihi,
kenne als Erzieherin auch merkwürdige Wünsche von Eltern.