Geburtsvorbereitung für Männer – Ein Interview

Anfang des Jahres fragte ich euch nach Themenwünschen für den Blog, worauf hin sich viele von euch für mehr Väterthemen aussprachen. Aus diesem Anlass unterhielt ich mich mit dem Väter- und Familienforscher, sowie Coach und Buchautoren (Das Papa-HandbuchDr. Robert Richter über „Väter in der Geburtsvorbereitung“. Ich bin der Meinung, dass gut vorbereitete Väter nicht „nur“ ihre Frauen bei der Geburt richtig gut unterstützen können, sondern dadurch auch zu einer zufriedenen Partner- sowie Elternschaft beitragen.
Herr Richter hat mich allerdings darin bestätigt, dass Väter in diesem Bereich meist noch etwas zu kurz kommen. Das ist sicher auch ein Grund dafür, dass Geburtsvorbereitungskurse von Männern manchmal eher widerwillig besucht und als „Hechelkurse“ abgetan werden. Diese Bezeichnung tut sicherlich den meisten Kursen Unrecht und dennoch bin ich davon überzeugt, dass es (wie immer) noch Verbesserungspotential gibt.
Womit Männer – als werdende Väter – so schwanger gehen und welche Tips es für eben diese gibt, erfahrt ihr im folgenden Interview:

Jana: Es gibt ja durchaus Geburtsvorbereitungskurse, die speziell auf Paare ausgerichtet sind. Werden die Männer dort aus Ihrer Sicht genug mitgenommen?
Robert: Standardmäßig eher nicht. Allein von den Vorgaben der Gesetzlichen Krankenversicherungen drehen sich die Inhalte der Kurse um die Schwangere und das Kind. Eine explizite Vorbereitung der Väter, sowie eine Bearbeitung der Themen, die das Leben der Partner als Eltern- und Liebespaar betreffen, sind darin (noch) nicht vorgesehen. So bleibt es abhängig vom individuellen Engagement der Kursleiterin, inwieweit sie auf die Bedürfnisse und Emotionalität der Väter und der Paare eingeht. Meist werden die Partner dabei lediglich als Begleiter der Schwangeren im Kurs und bei der Geburt betrachtet, obwohl sie ja als zahlende Kunden sehr wohl einen Anspruch darauf hätten, als Zielgruppe mit eigenen Interessen wahrgenommene und berücksichtigt zu werden. Männer und Frauen im Kurs darauf hinzuweisen, welche psychosozialen Veränderungen sich auch für Männer aus der Schwangerschaft und der Geburt ergeben können, schafft dabei bereits Raum und eine offene Stimmung, in der sich Männer als „Mit-Schwangere“ eingeladen fühlen, ihre Fragen und Interessen einzubringen.

Jana: Mit welchen Gedanken gehen Männer so schwanger?
Robert: Es gibt eine Menge Fragen, mit denen viele werdende Väter schwanger gehen, die sich in etwa so zusammenfassen lassen:

  • Wie kann ich meine Partnerin bei der Geburt unterstützen?
  • Wird bei der Geburt alles „glatt“ laufen?
  • Welche unvorhersehbaren Dinge können passieren?
  • Will ich tatsächlich bei der Geburt dabei sein? Was will ich sehen, was nicht? Werde ich den Belastungen standhalten?
  • Was kann ich im Wochenbett tun?
  • Wie kann ich einen eigenen Kontakt zum Kind aufbauen (Vater-Kind-Bonding)?
  • Wie wird sich unsere Partnerschaft / Sexualität verändern?
  • Je nach Aufgabenverteilung nach der Geburt: Werde ich Mutter und Kind hinreichend finanziell versorgen können?
  • Wie kann ich Elternzeit beantragen und meinen Anspruch meinem Arbeitgeber „verkaufen“?
  • Wie kann ich meinen Erwerbs- und Familienalltag für alle Beteiligten möglichst passend gestalten?

Jana: Wie müsste eine Geburtsvorbereitung für werdende Väter optimaler Weise aussehen?
Robert: Viele Themen können sicher in einer gemischten Gruppe von Frauen und Männern besprochen werden: Infos zum Geburtsverlauf, Unterstützung bei der Geburt, Kliniktasche für Frau/Mann/Baby, …
Für Themen wie: Anwesenheit bei der Geburt, Sexualität, Entwicklung der Partnerschaft (auch bereits in der Schwangerschaft) ist es meist sehr hilfreich, die Gruppe zunächst nach Männern und Frauen zu teilen, um so entspannter und offener ins Gespräch zu kommen. Vielen Männern fällt es schwer, in Anwesenheit der Partnerin Verunsicherungen und Ängste zu thematisieren. Ein Austausch unter Männern kann da sehr hilfreich sein, um zu erleben, mit Sorgen und Ängsten nicht allein zu sein. Besonders leicht wird das, wenn ein Mann, der selbst schon Vater ist, als Co-Leiter im Kurs von seinen Erfahrungen erzählen kann und so die Gespräche unter den Männern mit anregt.

Jana:  Was soll und kann der Vater während der Geburt tun?
Robert: Vor allem emotional dabei sein, Mut zusprechen, entlasten, massieren.  Zwischen dem Personal und seiner Frau vermitteln. Dabei sollte er aber unbedingt auf seine eigenen Grenzen achten und sich selbst beim Unterstützen nicht überfordern! Darüber hinaus kann man im Kurs vorab gemeinsam Ideen entwickeln, welche Übungen z.B. zum Wehen -veratmen geeignet sind, oder welche Gebärpositionen passen könnten.
Jana: Ich erlebe ebenfalls eine oft große Hilflosigkeit unter Männern, weil sie nicht wissen, was sie eigentlich tun sollen. Dabei ist ihr bloßes “dabei sein” für die Frauen schon enorm hilfreich. Weitere Tips für ein gutes, gemeinsames Geburtserlebnis gibt es im gleichnamigen Blogartikel, oder im Geburtsvorbereitungskurs.

Jana: Sollten Männer bei der Geburt generell dabei sein? Die Frau kann ja auch nicht ausweichen, warum also die Männer „schonen“?
Robert: Da gibt es kein generell, aber eine klare Empfehlung von mir: Dabei sein und auf sich achten. Ich empfehle werdenden Vätern gerne, gemeinsam mit der Partnerin zu überlegen, ob sie zur Geburt zusätzlich eine weitere vertraute Person als Unterstützung mitnehmen wollen (Freundin, Mutter, Schwester…), damit ich mich als Partner gegebenenfalls zurücknehmen kann, wenn es mir zu viel wird.
Ich gebe auch zu bedenken: Wenn ich nicht dabei war, kann ich das gemeinsame Erlebnis später auch nicht mehr nachholen.

Jana: Was sagen Sie Männern, die Angst davor haben, etwas zu sehen, was Einfluss auf ihr zukünftiges Sexleben haben könnte?
Robert: Wichtig ist es, zu wissen, was ich sehen will und was nicht, daher ist die umfassende Information im Kurs so wichtig. Das Sexualleben wird sich nach der Geburt sowieso verändern…, wenn es das nicht schon in der Schwangerschaft gemacht hat. Hinweise, die Geburt des Kindes nicht unbedingt zwischen den Beinen der Partnerin zu erleben, sondern am Oberkörper zu bleiben, sind sehr hilfreich.
Jana: Finde ich in den meisten Fällen auch. Es gibt aber auch Männer, auf die das nicht zutrifft. Hier wäre für mich dann die Kommunikation zwischen dem Paar ausschlaggebend: Ist es ihr überhaupt recht, wenn ihr Partner hinschaut? Oder ist sie dann entsprechend gehemmt?
Robert: Letztlich bräuchte es aber gerade hier zum Thema Partnerschaft/Sexualität rund um Schwangerschaft und Geburt viel mehr Angebote, die Paare sensibilisieren und Traumata therapeutisch aufarbeiten. Auch das Thema Babyblues bei Vätern ist recht unterbelichtet, wobei es jetzt sehr gut in einem Buch über Depressionen bei Männern und in der Neuauflage des von mir gemeinsam mit Eberhard Schäfer geschriebenen Papa-Handbuchs aufgegriffen wird.

Jana: Eltern werden, Paar bleiben? Sollte sich die durch Schwangerschaft und Geburt verändernde Paarbeziehung im Vorbereitungskurs eine Rolle spielen?
Robert: Auf jeden Fall! Ich rege Paare gerne dazu an, sich vor der Geburt schon einmal einen Abend pro Woche zu nehmen, um über Veränderungen in der Schwangerschaft, sowie die nach der Geburt anstehenden Neuerungen zu reden. Und das nicht nur organisatorisch, sondern auch emotional: Wie geht’s mir? Was läuft gut? Was könnte besser sein? Dieses feste Date kann man übrigens auch gut nach der Geburt beibehalten.
Ansonsten geht es viel um Wohlwollen: Wohlwollend damit umzugehen, dass in der Umstellungsphase nach der Geburt vieles ganz anders ist als vorher. Mehr das sehen, was gut läuft, als das was nicht läuft. Sich gegenseitig Zeit zu „schenken“ – Zeit für dich, Zeit für mich, Zeit für uns…

Jana: Wie meistert Mann die erste Zeit zu Dritt? Wie ist z.B. die Rolle des Mannes im Wochenbett? Und wie danach?
Robert: Ich hab’s da ja nicht so mit dem Rollenbegriff – sprechen wir lieber von möglichen Aufgaben. Im Wochenbett variieren die ja sehr je nach Geburtsort und Geburtsverlauf. Sich Zeit nehmen ist, denke ich, das Wichtigste. Den Urlaub flexibel organisieren. Elternzeit nehmen, wenn es sich machen lässt auch mehr als die von Arbeitgebern mittlerweile einigermaßen akzeptierten PartnerInnenmonate. Sich vor allem Zeit mit dem Kind nehmen, auch mal allein…

Jana: Und noch ganz praktisch gefragt: Wie können Familie und Beruf miteinander vereinbart werden?
Robert: Die Elternzeit nutzen und möglichst paritätisch aufteilen. Wenn möglich die Arbeitszeiten flexibilisieren oder wenigstens einhalten. Wenig Überstunden machen. Feste Aufgaben mit dem Kind unter einander aufteilen.

Lieber Robert, vielen Dank für das Interview!

Natürlich ist dies nur ein ganz kleiner Einblick in ein komplexes Thema und ich habe bei der Formulierung der Fragen bereits gemerkt, dass jede einzelne Beantwortung davon schon einen eigenen Artikel hergeben könnte. Ich fand es ganz spannend hier mal eine Männersicht zu bekommen, denn ich hätte einige Fragen ganz anders beantwortet.
Wie geht es euch Vätern mit der Geburtsvorbereitung? Fühltet ihr euch dort genug eingebunden? Oder wart ihr beim unnötigen “Hechelkurs”? Gibt es Themen die ihr vermisst habt, und die wir hier vielleicht auch vergessen haben?

Dr. Robert Richter hat, gemeinsam mit Eberhard Schäfer, „Das Papa-Handbuch“ verfasst. Dort werden wohl viele der angesprochenen Themen noch viel ausführlicher besprochen (ich habe es selbst noch nicht gelesen). Außerdem werden in einigen Städten schon spezielle Väterkurse angeboten. Wie zum Beispiel hier in Berlin in der Charité. Ansonsten hoffe ich, dass die oben besprochenen Fragen vielleicht eine kleine Anregung dafür sind, welche Themen Mann und Frau in den Geburtsvorbereitungskurs selbst mitbringen könnten.

Verlosung

Herr Richter stellt freundlicher Weise eins der Papa-Handbücher für eine kleine Verlosung zur Verfügung. Die Verlosung findet am 16. Mai 2014 unter allen (vernünftig) kommentierenden Teilnehmern statt. Die Benachrichtigung erfolgt per Email.

Jede Frau hat das Recht auf eine positive, selbstbestimmte Geburtserfahrung. Seit ich Hebamme geworden bin verhelfe ich Frauen dazu.
Ich bin Jana Friedrich, Mutter von zwei Kindern, Hebamme seit 1998 (und seit September 2020 mit B. Sc. of Midwifery), Bloggerin seit 2012, Autorin zweier Bücher, Speakerin und Expertin im Themenbereich Familie. Mit meiner Expertise unterstütze ich darüber hinaus auch Kulturschaffende, Firmen und Politiker*innen.
In diesem Blog teile ich mit dir mein Wissen und meine Erfahrung rund um Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und das erste Jahr mit Baby.
Du bekommst bei mir Informationen, Beratung und „Zutaten“ zur Meinungsbildung für eines der spannendsten Abenteuer des Lebens.

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27 Kommentare
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    Maria sagte:

    Da wir dieses Jahr planen aus 2, 3 zu machen, würde es mich freuen ein Handbuch für den werdenden Vater zu gewinnen. Lg Maria

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    Lene sagte:

    Unser Geburtsvorbereitungskurs war für meinem Partner eher langatmig. Wenig Wissen, viel Gequatsche. Obwohl die Herren gut eingebunden wurden. Ich habe mir damals Gedanken gemacht, ob es nicht besser gewesen wäre, wir hätten das getrennt gemacht – allerdings wäre das für mich nur halb so schön gewesen.
    Ich erinnere mich immer wieder gern daran, wie er als Freiwilliger in der Geburtswanne saß und die Hebamme an ihm die Wassergeburt erklärt hat.
    Es war super, dass er dabei war. Wir haben ja als Paar das Kind bekommen.
    Bei meiner nächsten Schwangerschaft würde mein Partner aber auf keinen Fall mehr zu einem Vorbereitungskurs mitgehen, meinte er 😉

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      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Lene, ich glaube ich würde auch dazu tendieren zumindest einen gemeinsamen Teil zu haben.
      Bei uns wollen die Männer auch immer in die Gebärwanne. Manche gehen sogar zur Geburt mit rein. 😉
      LG
      Jana

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    Tina sagte:

    Ich habe immer Geburtsvorbereitungskurse abgelehnt und leider bei der ersten Schwangerschaft keine gute Hebamme gehabt.
    Mir ist das “kollektive Gerede” in einer Gruppe wie dem Vorbereitungskurs immer viel zu viel des Guten.
    Da hab ich mir lieber autodidaktisch Bücher besorgt oder Bekannte gefragt, wie sie es sehen/bzw. erlebt haben.
    Das es für den Mann einfach zu wenig Vorbereitungsangebote oder gar Literatur gibt, das kann ich reflektierend absolut bejahen. Uns fehlte irgendeine Kommunikationsgrundlage. Denn das hätte viel Konfliktpotenzial unter der Geburt und danach schon verhindert. Gerade beim ersten Kind müssen Erfahrungen, Grenzen und Empfindungen ganz Neu abgesteckt und kommuniziert werden.

    Ich fände das Buch sehr spannend und fände es super, wenn mein Mann es zum lesen bekommen würde!
    LG!

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      Jana Friedrich sagte:

      Liebe Tina, das mit dem kollektiven Gerede kann ich nachvollziehen. 😉 Ich bin auch nicht immer ein Fan von solchen “Wie geht es Dir heute”-Runden.
      In den Kursen ist es aber tatsächlich oft toll, wenn die Frauen sich gegenseitig von ihren “Zipperlein” erzählen und dann merken, dass sie damit nicht alleine sind.

      Mhh, also Du meinst sowas wie Geburtsvorbereitende Gesprächskarten wären gut? Interessante, witzige Idee!!!
      LG Jana

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    Stefanie sagte:

    Unser Geburtsvorbereitungskurs war geteilt, etwa zwei Drittel der Termine nur die Damen, und das letzte Drittel beide, Väter und Mütter. Im reinen Frauen-teil haben wir erst mal geredet, was man gegen die typischen Beschwerden im letzten Drittel machen kann, dann ein paar Beckenboden-übungen, auch mal Atemübungen, aber nicht so viel. Für mich war am besten, dass ich nicht die einzige bin, die sich fühlt wie ein gestrandeter Wal. Wir lagen wie eine Herde Seekühe auf unseren Yoga-Matten….

    Mit Männern wurde dann die Geburt durchgesprochen (das typische So-sieht-das-Becken-aus und so-dreht-sich-das-Kind, dann noch ein paar Erfahrungen der Zweitgebärenden und ihrer Männer, die waren sehr wertvoll, nicht zuletzt weil die Männer selber geredet haben, nicht nur über sie geredet wurde, und Schmerzbewältigung zum Abschluß.) Möglicherweise wäre auch ein reines Männergespräch interessant gewesen, da sollten aber auf jeden Fall Väter dabei sein, die schon eine Geburt erlebt haben. Und wenn ich mir überlege, was von der ein oder anderen Frau für Kommentare kamen in Hörweite ihrer Männer, wäre Geschlechtertrennung vielleicht wirklich nicht schlecht. Ist halt ein angstbesetztes Thema, obwohl sich keine/r zugeben traut, dass man sich fürchtet. Hatten ja die Zweitgebärenden noch Riesen-Sch***, haben sie aber erst hinterher gestanden…

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      Jana Friedrich sagte:

      OK, wir nähern uns dem perfekten Konzept: Ein Teil nur Frauen, ein Teil gemeinsam und ein Teil nur Männer. Jeweils mit geschlechtsspezifischen Begleitern!
      Gute Idee!
      LG Jana

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    Michaela sagte:

    Wir haben bei unseren beiden Kindern jeweils keinen Geburtsvorbereitungskurs gemacht. Mein Mann und ich haben aber schon immer gerne und ausgiebig über uns, unsere Gefühle, Ängste, Sehnsüchte und Ideen rund um unsere Kinder ausgetauscht. Gespräche mit Freunden und auch unseren eigenen Eltern haben das abgerundet.
    Außerdem hatten wir immer Vertrauen zu den Menschen die uns durch Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett begleitet haben. Sie wissen was sie tun und wir konnten uns auf ihr Erfahrungswissen verlassen.
    Hilfreich war für uns aber auch das Stöbern in Büchern.

    Die Perspektive der Männer und auch vor allem die mit der Vaterschaft einhergehenden Veränderungen stärker in den Blick zu nehmen finde ich super und in der Zeit der Gleichberechtigung nur angemessen!

    Liebe Grüße,
    Michaela

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  6. Avatar
    mamafraumensch sagte:

    Vielen Dank für diesen kleinen Einblick in die Männergedanken zur Geburt! Mein Mann war nachträglich ziemlich enttäuscht vom Kurs, wobei im Geburtshaus ja immerhin beide den gesamten Kurs über anwesend sind. Am meisten bemängelte er, dass nicht genug darüber gesprochen wurde, was unter der Geburt an Manipulation passieren kann und worauf man evtl. beim Baby gefasst sein muss (Nabelschnur um denHals, leicht blau…). Und auch die Entspannungsübungen und Akkupressurpunktlektion fand er eher überflüssig, da wir da zumindest unter der Geburt (leider) überhaupt nichts angewendet haben.

    Allerdings sind das unsere persönlichen Erfahrungen. Offensichtlich sind die Qualität des Kurses, genauso wie die Betreuung während der Geburt sehr stark hebammenabhängig.

    Wir wären jedenfalls sehr an dem Buch interessiert!

    LG, Anja

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      Jana Friedrich sagte:

      Ich finde es allerdings auch immer schwierig im Kurs zu dosieren, wie viele Besonderheiten und Komplikationsmöglichkeiten man mit rein bringen soll: Zu viel macht Angst, zu wenig klärt nicht gut auf!? mhm!
      Es hängt immer auch an den Menschen und auch einfach ob es gut zusammen passt.
      LG
      Jana

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  7. Avatar
    Juli sagte:

    Das Buch hört sich sehr interessant an.

    Ich würde es gerne für den Partner meiner besten Freundin gewinnen.
    Leider gibt es bei den beiden in der Gegend keinen Partnerkus zur Geburtsvorbereitung und ich denke es wäre sehr toll für ihn.

    Letztes Jahr wäre das Buch auch etwas für uns gewesen, da ich durch Dauerliegen gar nicht zu einem Kurs gehen konnte und mein Mann zwar versucht hat sich entsprechend zu informieren, aber nur wenig aus männlicher Sicht gefunden hat. Er meinte für ihn wäre es beruhigend gewesen, wenn er mehr gewusst hätte, da ich bei der Geburt auch Pech mit der Hebamme hatte.

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  8. Avatar
    Tina sagte:

    Hi,

    ich habe als Geburtsvorbereitung einen Kurs alleine besucht. Die leitende Hebamme begrüßt grundsätzlich reine Frauenkurse, ähnliche Argumentation wie Robert Richter für den reinen Männerkurs: Man stellt doch andere Fragen, wenn keine (fremden) Männer dabei sind. Und auch Mädels vom Typus “bloß nicht auffallen” trauen sich Fragen zu stellen.
    Ich finde es daher sinnvoll, auch den Männern einen eigenen Kurs zu gönnen. Die neue Variante des 50/50-Kurse: während die angehende Mama ihren Kurs hat, hat auch der angehende Papa einen Kurs und an ein paar Tagen gehen beide gemeinsam.

    Mein Mann ist Mediziner und daher durchaus etwas abgebrühter im Kreißsaal, auch die Pflege unserer Tochter fällt ihm leicht. Gut, er hat auch vorher Krankenpfleger gelernt. Teilweise geht es ihm einfacher von der Hand als mir.
    Aber ich merkte es ihm nachhinein, dass ihn besonders Themen wie die Sexualität nach der Geburt doch mehr zu denken gegeben haben, als es erst den Anschein machte.
    Von daher: ich wäre ein Fan von diesem Angebot

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  9. Avatar
    Benni sagte:

    Hallo Jana! Vielen Dank für die sehr informative Seite und für das Interview! Meine Frau und ich erwarten Nachwuchs, außerdem ziehen wir in 2 Monaten um, weil ich in 3 Monaten einen neuen Job aufnehme… Es gibt also eine Menge zu organisieren und zu recherchieren. Zur Zeit sind wir zum Beispiel auf Hebammensuche am neuen Wohnort, weshalb ich deine Seite auch gefunden haben 😉 Ich habe schon einige Bücher über Schwangerschaft und Vater werden gelesen, aber selbst in dem Buch über Väter steht eigentlich das Gleiche wie in den Büchern für Mütter… Also, ich bin sehr gespannt ein paar neue Infos in dem Buch zu finden und hoffe, dass ich Glück habe! LG, Benni

    Antworten
  10. Avatar
    lafrancophile sagte:

    Hallo,

    wir erwarten unser erstes Kind (so denn alles gut geht ….. ist ja noch die “kritische” Phase) und fanden das Interview sehr interessant! Hier bei uns im hohen Norden wird tatsächlich ein Geburtsvorbereitungskurs nur für Männer angeboten und der meinige hat gleich kund getan, dass er den nutzen wird. Schaden könne es ja nicht 😀

    Das einzig etwas bizarre ist, dass dieser Kurs von drei Frauen abgehalten wird. Insofern könnte das Buch von einem Mann für Männer 😉 sicherlich trotzdem hilfreich sein!

    Liebe Grüße
    lafrancophile

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    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Herzlichen Glückwunsch! Da Du ja hier schon öfters geschrieben hast, und man dann ja schon so ein Gefühl hat von : “Man kennt sich”, freut mich das besonders!
      Also ich hoffe auf einen kleinen Bericht über den, von Frauen ausgerichteten, Männerkurs! 😉
      LG
      Jana

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  11. Avatar
    Romy sagte:

    Also wir erwarten im August unseren Nachwuchs und ich würde das Buch sehr gern gewinnen wollen. Leider kommen die Männer in der Schwangerschaft doch ein bisschen kurz…Alle fragen wie es der werdenden Mama und dem Baby geht, aber die Gefühle und vielleicht auch Ängste des Papas finden leider nur wenig Beachtung….

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  12. Avatar
    Charles sagte:

    Hallo,
    Wir haben nun zum zweiten Mal einen klassischen Paarkurs besucht. Das war aus unserer Sicht jedes Mal wenig erhellend für die Väter. Insbesondere diesmal fiel uns auf, dass die Väter Sorgen haben, die sie zwar teilen, aber in dem Kurs keinen Platz finden zum Fragen oder austauschen.
    In unserer jetzt gewählten Klinik bietet der Chefarzt einen Väterabend an. Dort wird ausschließlich über deren Fragen gesprochen und auch eine realistischere Einschätzung zur Geburt/Geburtsverläufe und Unterstützungsmöglichkeiten gegeben. Mein Mann war dort, obwohl es ja nun die zweite Geburt für ihn wird. Und er meinte, dass es sehr gut wäre, sich über die Rolle, die Mann übernehmen kann und will unter der Geburt, aber auch danach Gedanken zu machen und auszutauschen -auch mit Männern, die bereits Väter sind…

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  13. Avatar
    mom sagte:

    Der Herr Mom ist so absolut kein Mensch für Gesprächsrunden über Persönliches. Dem gruselt ein bisschen vor der Vorstellung, mit wildfremden Menschen irgendwelche Gebärgeräusche zu simulieren. Außerdem wird ihm leicht schlecht, wenn Körperflüssigkeiten involviert sind, was sich als Handicap erweisen könnte, falls Leute im Kurs zu offenherzig ihre “Geburtserlebnisse” erzählen.
    Insofern glaube ich, dass der Herr Mom sich idealerweise mit einem guten Freund und einem alkoholischen Getränk seiner Wahl zurückziehen und sich dann das “Geburtserlebnis” des Freundes anhören sollte. Den Rest könnte er mit einschlägigen Youtubevideos abdecken, was er auch fleißig tut.
    Ich wäre auch durchaus für einen reinen Frauenkurs zu haben, in erster Linie in der Hoffnung, nette Leute kennenzulernen, mit denen man sich dann in der Elternzeit mal treffen kann. Und Körperübungen fände ich auch gut.

    Auf ein neues Konzept bin ich unlägst gestoßen: ein Hotel in idyllischer Gebirgslandschaft bietet einen Wochenendkurs an mit Wellness und 12-stündigem Geburtsvorbereitungskurs mit Hebamme. Mehr so was für das gestresste Exekutive-Pärchen, denke ich, hat den Vorteil, dass man nicht über Wochen mit Menschen den Abend verbringen muss, die man seltsam findet. Hat aber auch den Nachteil, dass man sicherlich keine Leute aus der eigenen Wohngegend dort findet, d. h. erst recht niemanden kennenlernt, mit dem man sich in der Elternzeit mal austauschen könnte.

    Alles sehr schwierig.

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    • Avatar
      Jana Friedrich sagte:

      Danke für Deine sehr amüsanten Überlegungen! Ich schlage vor Du machst den Frauenkurs alleine, der Mann redet derweil mit seinen Kumpels und dann gönnt Ihr Euch ein paar Wellnesseinheiten zur Erholung – gerne auch in idyllischer Gebirgslandschaft.
      🙂 Alles Gute!

      Antworten

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