Geburtsbericht: Ein Glückstag im Krankenhaus

Bis heute haben sich auf Hebammenblog.de fast 30 Geburtsberichte versammelt. Und vor kurzem fiel mir auf, dass es sich dabei zum Großteil um außerklinische Geburten handelt. Das widerspricht natürlich etwas der Geburtenstatistik in unserem Land, nach der ja nur 2% (in Berlin bis zu 4%) aller Geburten außerhalb von einem Krankenhaus stattfinden.
Höchste Zeit also, dass ich den „normalen“ Klinikgeburten etwas mehr Aufmerksamkeit schenke. In einer kleinen Facebook-Umfrage, die ich dafür gestartet habe, habt ihr euch das ohnehin von mir gewünscht. Das ist auch überhaupt kein Problem, denn ich habe hier noch einen ganzen Stapel richtig schöner Berichte liegen.
Zum Beispiel den von Jessica. Sie schrieb mir:

„Zum Glück bin ich während der Schwangerschaft auf deinen Blog aufmerksam geworden. Die vielen Geburtsberichte haben mir einen tollen Einblick gewährt, wie alles ablaufen kann und dass oft alles anders kommt als geplant. Auch konnte ich so besser herausfinden, was ich selber möchte. Gerade weil mir das so gut geholfen hat würde ich gerne meinen eigenen Geburtsbericht zur Verfügung stellen“.

Das freut mich natürlich sehr. Jessicas Geburt fand in einem Krankenhaus statt und wurde von einer Krankenhaushebamme betreut. So wie es in den meisten Fällen eben ist. Und es lief super! Jessica hat sich vorab gut informiert und wusste genau was sie wollte. Ich fühle mich dadurch in meiner „Mission“ bestätigt: „Wer sich im Vorfeld Gedanken macht und sich ein bisschen vorbereitet, bekommt auch eher die Geburt, die er sich wünscht.“ Ich habe ein ganzes Buch darüber geschrieben, aber das wisst ihr ja bestimmt…
Hier kommt Jessicas Bericht von der Geburt ihrer Tochter, wie immer mit kleinen Anmerkungen von mir in lila.

Unser ganz persönlicher Glückstag

Alle sagten meine Tochter kommt früher, weil sie bereits seit der 22. Woche sehr tief im Becken lag. Ich wartete ungeduldig und hatte schon damit abgeschlossen, dass sie vor oder am Termin kommt. Es ist Donnerstag – drei Tage vor dem ET – gegen 17 Uhr, als mein Mann von der Arbeit Heim kommt und ich mich wie immer über Rückenschmerzen beklage. Nichtsahnend, dass das diesmal bereits die ersten Signale für die bevorstehende Geburt waren. Der Abend zog sich, ich drehte mich auf der Couch wie ein Brathähnchen hin und her und fand keine angenehme Position. Mein Ausweg war schließlich hüpfend auf dem Pezziball vor dem Fernseher zu verbringen.

Sehr gut – Ablenkung und Bewegung – genau richtig in dieser Phase.
Eine andere Möglichkeit ist, noch etwas Schlaf zu bekommen. Meist ist man ja am Abend schon müde vom Tag und manchmal gelingt es zwischen den Wehen zu Ruhen oder sogar richtig einzuschlafen und Kraft zu sammeln. Man weiß ja nie, wie lange so eine Geburt dauert und Müdigkeit raubt einem schnell die Kräfte.

Ich erhoffte mir trotz der Schmerzen etwas Schlaf zu finden. Nachts um 2 Uhr wachte ich jedoch wieder auf, weil die Schmerzen stärker wurden. Relativ schnell merkte ich, dass die Abstände regelmäßig alle 10 min kamen. Da ich hier auf dem Blog sehr viele Geburtsberichte gelesen habe und auch sonst viel recherchiert habe, war das noch kein Grund für mich meinen Mann zu wecken.

Das freut mich aber, dass der Blog dir Sicherheit vermittelt hat! <3

Heute gehst du nicht zur Arbeit!

Also wartete ich einfach ab und versuchte mich zwischen den Wehen auszuruhen. Um 5:30 Uhr sollte der Wecker von meinem Mann klingeln. Die Wehen kamen inzwischen alle 7 min. Ich weckte ihn also mit den Worten: „Guten Morgen, ich glaub du brauchst heut nicht arbeiten.“ Er witzelte noch und meinte, dass darf ich ruhig jeden Morgen sagen. Als ich dann sagte, dass die Rückenschmerzen Wehen seien und diese mittlerweile alle 7 min kämen, wurde er etwas nervös. Er regelte noch alles in der Firma während ich duschen ging und dann Frühstück machte.

Ich sag’s ja nur ungerne, aber meist (es gibt Ausnahmen) sind die Wehen noch nicht ganz so effektiv, wenn die Frauen noch Hunger haben. Aber es ist gut, in dieser Phase die Grundbedürfnisse nach Essen, Trinken und Schlaf zu befriedigen, wenn sie denn kommen. Das alles zahlt ja auf die Kraftreserven ein.

Um nicht viel zu früh im Krankenhaus zu sein, wartete ich – auf und ab laufend – zu Hause, bis die Abstände bei 5 min waren.

Ankunft im Krankenhaus

Um 9:15 Uhr waren wir dann schließlich im Krankenhaus. Die Hebamme schnallte mir das CTG um und tastete danach noch den Muttermund. Da dieser erst bei 1-2 cm war, hieß es: laufen, laufen, laufen und wenn möglich noch ein zweites Frühstück essen. Bevor wir losgingen fragte sie noch, ob sie mit Homöopathie etwas unterstützen dürfte. Natürlich! Das hatte ich bei der Geburtsanmeldung sogar mit aufgeschrieben. Somit gab sie mir ein paar Globuli. Nach 2 Stunden sollten wir wiederkommen.

Ein Frühstück und einen großen Spaziergang später waren wir wieder beim CTG schreiben und Muttermund tasten: 3-4 cm. Also bitte weiterlaufen. Vorab rieb sie mir den Bauch mit Öl ein, welches nach Zimt roch. Da der Darm wohl recht voll war, empfahl sie mir einen Einlauf. Nicht schön, aber wenn es hilft…

Früher war ein Einlauf Routine. Heute ist das nicht mehr der Fall – glücklicherweise, denn in den meisten Fällen hat das keinen großen Nutzen, ist aber lästig. Zumal viele Frauen sowieso zu Geburtsbeginn eher häufiger zur Toilette müssen. Wenn der Enddarm allerdings sehr voll ist (was man beim Untersuchen merkt oder wenn die Frau sagt, dass sie schon seit mindestens einem Tag keinen Stuhlgang hatte), dann macht es durchaus Sinn. Zumal auch einige Frauen die Vorstellung stört, dass sich der Enddarm spätestens beim Pressen unausweichlich entleert.

Ein Einlauf und eine Stunde später kamen wir wieder, denn jetzt – das hatten wir abgemacht – durfte ich ein Entspannungsbad nehmen. Ich bekam noch eine Buscopan mit Paracetamol, um den Muttermund weicher zu machen und dann ging es in die Badewanne mit dem Zimtöl als Badezusatz.

Das hört sich gut an. Das warme Wasser hilft fast immer gut beim Entspannen und dadurch geht es dann auch gut voran.

Es war mittlerweile Mittag, also schickte ich meinen Mann in die Kantine Mittag essen während ich planschte. In der Zwischenzeit war Schichtwechsel bei den Hebammen. Wieder aus der Badewanne raus, stellte sich also unsere neue begleitende Hebamme vor und tastete nochmal. Der Muttermund war bei 7 cm, also gingen wir meine Kliniktasche aus dem Spint im Besucherzimmer holen und blieben dann im Kreissaal. Es wurde nochmal ein CTG geschrieben.

Es wird knackiger

Ich war recht müde und die Schmerzen wurden mir ebenfalls lästig, also fragte ich ob es irgendwas Schmerzlinderndes gibt, was keine PDA ist und auch nicht so sehr das Kind beeinflusst. Sie gab mir eine Spritze in den Oberschenkel, die zwar etwas duselig im Kopf macht, circa eine Stunde anhält und nur in sehr geringen Mengen beim Kind ankommt.

Das war ein Opioid-Analgetikum. Also ein dem Opium ähnlicher Stoff, der schmerzlindernd wirkt. Viele Kliniken verwenden hierfür Meptid® oder Dolantin®. Dadurch wird den Wehen die Spitze genommen. Die Wirkung hält circa ein bis zwei Stunden an und das Medikament darf nur alle vier Stunden gegeben werden. Da das Opioid über den Muskel auch in den Blutkreislauf gelangt, bekommt das Baby den Wirkstoff ab.

Somit konnte ich mich in der Zeit ausruhen, was erstaunlich gut ging, und mein Mann ging in der Zeit Abendbrot essen. Eine dreiviertel Stunde döste ich vor mich hin, bis mein Mann wiederkam und die Hebamme nochmal nach dem Muttermund schaute. Wir waren nun bei 9 cm, als es auf einmal zwischen meinen Beinen nass wurde. Beim Tasten war die Fruchtblase geplatzt.

Das passiert manchmal, wenn man untersucht und die Fruchtblase eh schon zum Bersten prall ist. Dann berührt man sie nur und „puff“. . .

Wir warteten nur noch auf den letzten Zentimeter. Voller Vorfreude, dass es bald geschafft ist und wir endlich unsere kleine, sehnlichst erwartete Tochter in den Armen halten können, sagte ich der Hebamme nochmal, dass ich unbedingt möchte, dass die Nabelschnur auspulsieren darf und ich partout keinen Dammschnitt möchte. Sie war mit beidem vollkommen einverstanden und sagte mir, sie habe sogar schon Kaffeekompressen für den Damm vorbereitet.

Warme Kaffeekompressen sollen die Durchblutung, und damit die Dehnung des Dammes, begünstigen. Ich finde aber, dass vor allem der Kaffeegeruch immer noch mal schön aktivierend wirkt.

Immer schön in Bewegung bleiben

Das Gefühl pressen zu müssen wurde immer stärker. Die Hebamme meinte, ich solle so lange nicht pressen, bis der Drang unaufhaltbar ist. Ich lag auf der rechten Seite und versuchte zu atmen und noch nicht zu pressen, als sie mir sagte, ich soll mich nochmal auf die linke Seite drehen. Wenig begeistert versuchte ich also, mich zwischen den Wehen rumzudrehen. Das Gefühl mitpressen zu müssen wurde immer stärker, sodass ich eben presste.
Einige Wehen später sollte ich mich erneut drehen, allerdings in den Vierfüßler-Stand. Ich hatte echt keine Lust mich zu drehen, aber meine innere Stimme sagte mir genau das, was ich so oft gelesen hab: es ist besser und reduziert die Gefahr auf einen Dammriss, den ich gerne umgehen wollte. Somit hievte ich mich in den Vierfüßler-Stand. Mit jeder Wehe atmete ich tief ein und sollte beim Pressen in die Hocke gehen. Die Hebamme schützte währenddessen mit den Kaffeekompressen den Damm.

Der Vierfüßler-Stand ist eine super Position für die Geburt. (Siehe: „Geburtspositionen“). Und auch die Bewegungen am Schluss helfen dem Baby noch mal gut über die letzten Millimeterchen.

Meine Wehen kamen bis zum Schluss im 5-Minuten-Abstand. Also empfahl die Hebamme einen Wehentropf. Sie sagte, es würde das Austreiben des Kopfes für mich und meine Tochter leichter zu machen. Ich stimmte zu, also legte sie mir zwischen zwei Wehen den Zugang und rief die Ärztin an, dass es bald soweit ist.

Das hat die Geburt sicher noch mal etwas beschleunigt. Aber war das nötig? Schwer zu sagen. Aber da du damit zufrieden warst, möchte ich auch nicht stänkern. Kann man schon machen, wenn die Wehen so lange auf sich warten lassen.

Geburt

Zwei Wehen später war meine Tochter da und lag zufrieden und ruhig umherblickend auf meiner Brust. Endlich ist sie da – an einem Freitag den 13. um 22:13 Uhr! Unser ganz persönlicher Glückstag! Die Nabelschnur durfte auspulsieren, bevor sie abgeklemmt wurde. Ich konnte mich davon nochmal überzeugen. Mein Mann schnitt sie dann durch. Während die Ärztin meine zwei kleinen Schrammen versorgte, konnte ich die ganze Zeit mit unserer Tochter kuscheln. Erst eine Stunde später ist mein Mann mit ihr und der Hebamme zum Wiegen und Anziehen gegangen. Die ersten Checks wurden auf dem Bauch gemacht.

Sehr gut! So soll es sein! Erst mal ankommen und kuscheln. Die Messdaten können warten.

Mein Mann hat mich während der kompletten Geburt so toll unterstützt, er war einfach für mich da, reichte mir immer abwechselnd Wasser und den Lippenpflegestift. Am Wichtigsten aber waren seine wunderbaren, bekräftigenden Worte.

Im Nachhinein betrachtet waren wir viel zu früh im Krankenhaus. Insgesamt war es zwar eine lange, aber dafür wirklich tolle Geburt, so wie ich es mir gewünscht habe. Zu keiner Zeit habe ich mich zu irgendetwas überredet gefühlt. Ich habe so wenig Schmerzmittel wie möglich bekommen. Die homöopathische Unterstützung war klasse. Und die Nabelschnur durfte auspulsieren. Die begleitende Hebamme war super und hat uns in allem bestärkt und ist gut auf uns eingegangen. Ich würde fast alles wieder so machen, nur auf die Wochenbettstation kann ich das nächste Mal getrost verzichten und meinem Gefühl nach einer ambulanten Geburt einfach nachgeben. Gerne darf es nächste Mal auch das Geburtshaus sein, jetzt weiß ich ja was mich erwartet.

Mein Podcast für Dich

Du hörst gerne Podcasts und kennst meinen Geburtskanal noch nicht?

Hör doch mal rein!

Liebe Jessica, vielen Dank für deinen schönen Bericht!

Ich finde, man merkt, dass Jessica sich gut vorinformiert hat. Schon bei der Ankunft im Krankenhaus war ich gespannt, wie Jessica auf die Auskunft „erst“ 1-2 Zentimeter reagieren würde. Jessica nahm den Status ganz gelassen entgegen, obwohl sie schon die halbe Nacht mit Wehen verbracht hatte. Viele Frauen hätte das aus der Bahn geworfen – vor Enttäuschung. Und auch im weiteren Verlauf konnte Jessica jeweils gut einsortieren, an welchem Punkt der Geburt sie sich befand und dementsprechend entscheiden, was sie brauchte: Bewegung, ein Entspannungsbad oder ein Schmerzmittel. Sie besprach mit der betreuenden Hebamme auch das gewünschte Prozedere für die Phase nach der Geburt. Diese Wünsche wurden erfüllt und das wiederum machte die Geburt zu einem guten und selbstbestimmten Erlebnis.
Jessica sagte, es sei ihr Glückstag gewesen. Und das sollte ein Geburtstag ja auch immer sein!

Geburtstag = Glückstag?

Wie bereitet ihr euch auf die Geburt vor? Wie waren eure Erfahrungen im Krankenhaus? Hattet ihr auch das Glück einen entspannten Kreissaal vorzufinden, oder war bei euch die Hölle los?

Jede Frau hat das Recht auf eine positive, selbstbestimmte Geburtserfahrung. Seit ich Hebamme geworden bin verhelfe ich Frauen dazu.
Ich bin Jana Friedrich, Mutter von zwei Kindern, Hebamme seit 1998 (und seit September 2020 mit B. Sc. of Midwifery), Bloggerin seit 2012, Autorin zweier Bücher, Speakerin und Expertin im Themenbereich Familie. Mit meiner Expertise unterstütze ich darüber hinaus auch Kulturschaffende, Firmen und Politiker*innen.
In diesem Blog teile ich mit dir mein Wissen und meine Erfahrung rund um Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und das erste Jahr mit Baby.
Du bekommst bei mir Informationen, Beratung und „Zutaten“ zur Meinungsbildung für eines der spannendsten Abenteuer des Lebens.

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16 Kommentare
  1. Avatar
    Christine sagte:

    Ein sehr schöner Bericht. Er hat mich nun (nach 11 Wochen) nochmal an meine eigene Geburt erinnert und ich habe festestellt, wie present diese Erinnerung noch ist.

    Ich durfte auch in wunderbarer Atmosphäre im Krankenhaus entbinden (im hebammengeleiteten Kreißsaal), brauchte keine Schmerzmittel und auch, wenn es am Ende leider etwas hektischer werden musste, weil die Herztöne etwas schlechter wurden, konnte ich natürlich gebähren – dann mit Hilfe des Arztes (wobei es ohne und mithilfe der Hebammen sicherlich auch toll funktioniert hätte!). Hier war ich aber froh, dass direkt ein Arzt zur Stelle war, nur für den Fall, dass eine Notsektio vielleicht doch unumgänglich gewesen wäre (Baby hatte halt einen Dickkopf und die Nabelschnur dreimal um den Hals gewickelt…) Das nächste mal werde ich wieder den Hebammenkreißsaal aufsuchen!

    Und ich muss sagen, dass ich froh bin, mich vorab von anderen Geburtsberichten habe inspirieren lassen und dass ich ziehmlich stolz auf mich bin, dass ich einfach auf meinen Körper und das Baby gehört habe, was die Geburt super vorangebracht hat. Und Danke Jana für dein tolles E-Book, was mir die Angst vor der Geburt genommen hat und mich eher neugierig auf dieses Ereignis gemacht hat!

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    Julia Rebecca sagte:

    Toller Bericht – vor allem auch mit den fachlichen Anmerkungen zwischendrin! Ich würde mir wünschen, dass es bei mir in Kürze (39 SSW) ähnlich abläuft …
    Zu verdanken ist diese “entspannte” Geburt aber nicht nur der Mutter und ihrem Körpergefühl, sondern auch der guten Betreuung seitens des Klinikpersonals, Hebamme & Co. – und gerade hier habe ich schon so einiges anderes gelesen. 🙁 Die Erfahrungsberichte über die Klinik, die wir für die Entbindung ausgesucht haben reichen von erstklassig bis katastrophal (O-Ton: “Ich hätte mein Kind wegen Überbelegung fast auf dem Gang bekommen” oder “Alle meine Wünsche wurden ignoriert, hauptsache es kam schnell und der Kreißsaal wieder frei”). Das macht mir ein wenig Angst, wenn man gerade auch als Erstgebärende ggf. besonders verunsichert und dann nur eine “Nummer” ist. Vor allem wenn man immer wieder hört und liest, dass KH privatisiert werden, rentabel arbeiten müssen und an Klinikpersonal etc. gespart wird. Da sind solche Entwicklungen kein Wunder, jedoch besonders traurig. Eine Kollegin von mir hat dort jedoch ebenfalls entbunden und war super zufrieden. Deshalb bleiben wir bei der Wahl, ich hoffe ich nach wie vor das Beste und versuche mich von diesen Berichten nicht verunsichern zu lassen. Vor allem freue ich mich schon sehr auf unsere Kleine <3

    Das ist übrigens ein sehr schöner Blog liebe Jana, der mir schon in vielen Bereichen weitergeholfen und mir bei vielen Dingen Mut gemacht hat (seitdem ich deinen Blog vor Kurzem entdeckt habe), die für mich als zum ersten Mal schwanger total unbekannt waren. Ich fühle mich dadurch viel besser vorbereitet und du hast eine sehr sympathische Art, die Themen zu behandeln.

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    Anne sagte:

    Liebe Jana,
    vielen Dank für deinen Blog und die kommentierten Geburtsberichte. Ich habe im Vorfeld der Geburt meines Sohnes vor 8 Monaten alle gelesen, um dann einen für mich richtigen Entschluss zu fassen. Nämlich den, bezüglich der Geburt gar keine Pläne oder Erwartungen zu haben. Denn nichts bringt mich mehr durcheinander, als wenn es dann nicht so funktioniert, wie ich mir das vorher ausgemalt habe. Stattdessen wollte ich in mich reinhören, aus dem Bauch entscheiden und vor allem darauf vertrauen, dass es toll und wunderbar wird.
    Ich habe die Geburt in sehr schöner Erinnerung, obwohl viele Dinge nicht so waren, wie sie oft als “ideal” dargestellt werden. Dadurch, dass ich keinen festen Plan hatte, konnte ich jede Situation annehmen und für mich positiv nutzen. Dazu beigetragen hat sicherlich auch die Tatsache, dass ich in alle Entscheidungen mit einbezogen wurde und ich über alles informiert wurde.
    Vielleicht schaffe ich es irgendwann meinen Geburtsbericht so fertig zu schreiben, dass er hier erscheinen kann.

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    Julia sagte:

    Es ist schön, auch von Traumgeburten im Krankenhaus zu lesen. Das nimmt die Angst vorm Krankenhaus, denn man kann sich ja auch im Kreißsal vom Krankenhaus wohlfühlen, wie ich es auch erleben durfte.
    Meine Tochter kam 2015 in Beckenendlage spontan zur Welt und es war wunderschön. Dank deines Blogs, liebe Jana, habe ich mich durch Lesen aller Geburtsberichte und sämtlicher anderer Artikel vorbereitet und wusste, dass BEL nicht automatisch Kaiserschnitt bedeutet. In meinem Geburtsvorbereitungskurs waren alle anderen Teilnehmerinnen geschockt, dass es auch so geht. Und das sogar sehr gut 🙂 Nach 2 Stunden im Krankenhaus war sie schon da.
    Ich würde auch gerne einen Geburtsbericht darüber schreiben, weil mich die Geburt selber so mit Kraft erfüllt hat und ich mir auch für andere Frauen wünsche, deren Baby “verkehrt herum” liegt, dass sie sich nicht zu etwas nur aus Angst überreden lassen. Ich hatte das Glück, eine Spezialklinik bzgl BEL in der Nähe zu haben, und dort hat alles fast reibungslos geklappt.

    Auch jetzt nach fast zwei Jahren lese ich immer noch jeden neuen Artikel deines wunderbaren Blogs und empfehle ihn allen schwangeren Freundinnen weiter.
    Mach weiter so!
    Viele Grüße
    Julia

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  5. Avatar
    Wiebke sagte:

    Kleine Anekdote zum Thema Hunger und Wirksamkeit der Wehen: ich war noch mit meinem Mann essen, als mir klarwurde, dass das jetzt keine Übungswehen mehr sind 🙂 Die nette Bedienung fragte noch, wann das Kind denn kommt und war leicht schockiert, als ich meinte: “Jetzt!”
    Na gut, es kam 3 Stunden später.. 😉

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  6. Avatar
    Tina sagte:

    Hallo in die Runde!

    Danke für diesen schönen Bericht – ja, auch Geburten in der Klinik können toll sein. Ich hatte auch eine sehr schöne Geburt. Als Großstädter haben wir uns ganz bewusst ein kleines Krankenhaus auf dem Land gesucht (knapp 600 statt 3.500 Geburten/Jahr bei der gleichen Anzahl an Kreißsälen). Dort gab’s eine super Wochenstation und ein Traum-Kreißsaal-Team. 🙂

    Wir hatten eine Hebamme ganz für uns alleine, die uns – bis auf ganz wenige Momente – keine Minute alleine gelassen hat! Sie war all die Stunden an meiner Seite, der Arzt hat nur mal kurz reingeguckt bzw. das Anästhesie-Team für die PDA. Meine Hebamme hat mir zu jedem Zeitpunkt das Gefühl gegeben, selbst entscheiden zu können. Es gab weder Zeitdruck, noch Fremdbestimmung, dafür Professionalität, Witz, Herzlichkeit und “Händchenhalten”.

    Trotz meiner Riesen-Angst vor der Schwangerschaft und vor allem der Geburt (siehe hier: https://www.hebammenblog.de/schwangerschaftsphobie-angst-schwanger-zu-sein/ ), hab ich mich wunderbar begleitet gefühlt UND es geschafft. 🙂

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  7. Avatar
    UlLa sagte:

    Herzlichen Glückwunsch

    Manchmal wird der Körper vor lauter zuviel “laufen laufen laufen” einfach zu früh zu sehr ausgepowert… Als Folge werden einfach die Wehen halt etwas seltener, weil sich die Kräfte wieder sammeln müssen. Völlig verständlich. Leider wird sehr oft die wichtige Ruhe – Phase missverstanden und zu schnell unnötig zum Wehentropf gegriffen. Die Wehen kommen doch bald wieder
    Es muß nicht immer was beschleunigt werden, was einfach ein Recht auf eigene, individuelle Zeit hat ….
    Ansonsten gratuliere zu einer schönen Klinik – Geburt
    Bin selbst eine Klinik – Hebamme

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  8. Avatar
    Ida Eschrich sagte:

    Ich hatte eine ähnlich schöne Geburt, selbstbestimmt und fast keine schlimmen Überraschungen. 18 Tage vor ET begann sie mit einem filmreifen Blasensprung, zwei Stunden später gingen die Wehen los, direkt alle drei Minuten. 11,5 h später war mein kleiner Schatz schon da. Ich habe auch drei Stunden in der entspannenden Wanne verbracht,

    Vorab informiert habe ich mich in einem Geburtsvorbereitungskurs, aber wesentlich mehr haben mit verschiedene Videos geholfen über Alleingeburten.

    PS: um den Wehenschmerz zu ertragen, hat mir ein tiefer Ton geholfen als „O“ gesungen… wurde mit zunehmendem Schmerz aber auch immer höher

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  9. Avatar
    Jana sagte:

    Hallo in die Runde,
    Ich hatte eine schöne Geburt trotz PDA. Hätte mir allerdings unbedingt eine natürliche und sanfte Geburt gewünscht –
    ohne PDA oder Kaiserschnitt. Nun was soll ich sagen es kam dann doch anders. Nach 13 Stunden regelmäßigen Wehen aber Mumu erst af 4cm in der Früh ohne Schlaf, war ich schon so verkrampft und erschöpft, dass ich einfach nicht mehr konnte. Daraufhin hab ich eine PDA bekommen und es war das wundervollste was in diesem Moment passieren konnte. Ohne Wehentropf!! war der Mumu innerhalb vo 4std auf 10cm, Ausschreibungsphase hat dann nur mehr 16min gedauert, was für eine erste Geburt wohl ungewöhnlich schnell war!? Ich verspürte Druck und konnte mitpressen – mit 3 Presswehen war der Kleine da. Ohne Saugglocke, ohne Dammriss (bei einem Gewicht von 4290g und 37cm Kopfumfang), es war lediglich eine kleine Naht an der Schamlippe notwendig. Dem Kleinen könnte es nicht besser gehen, 5min nach Geburt hat er schon getrunken wie ein Großer und 4 Tage nach Geburt hatte er sogar schon mehr als sein Geburtsgewicht.
    Also es gibt durchaus auch andere Geburtsverläufe mit PDA, auch wenn es nicht meiner Traumgeburt entsprochen hat, bin ich dankbar dass es trotz PDA so gut verlaufen ist.
    Alles Liebe, Jana

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