Buchtipp: „Nur die Liebe fehlt“ – über die Wochenbettdepression

In jeden guten Geburtsvorbereitungskurs gehört auch ein aufklärendes Gespräch über das Thema Wochenbettdepressionen, auch bekannt als Postpartale Depression.
Wenn die Paare bei mir im Kurs sitzen, sich über die kugeligen Bäuche streichen und sich gemeinsam über Tritte und Bewegungen ihrer Babys freuen, scheint dieses Thema seltsam fern und abwegig.
Und trotzdem könnte es jede dieser Frauen treffen. Denn eine Wochenbettdepression macht nicht halt vor Frauen mit Wunschkindern, nicht vor sozial gut gestellten Familien und nicht vor bestimmten Altersgruppen.
Eine Wochenbettdepression kann jede Frau treffen.
Daher ist es ratsam, sich in Zeiten, in denen es einem gut geht, wenigstens mal kurz mit dem Thema zu beschäftigen. Dadurch ist die Wahrscheinlichkeit weit größer, eine Wochenbettdepression auch als solche zu erkennen, sollte sie denn entstehen. Und das ist bei immerhin bei 10 – 20% der Frauen der Fall. Richtig dramatisch entwickeln sich die Wochenbettdepressionen bei ungefähr 2%.
Das Buch “Nur die Liebe fehlt – Von Depressionen nach der Geburt und Müttern, die ihr Glück erst finden mussten, das ich euch heute dazu vorstelle, bietet dafür einen spannenden Einstieg, denn es beinhaltet überwiegend kommentierte Fallbeispiele. Das ist ziemlich spannend. Weiterlesen

Stillen: Von der Brust zur Flasche & sicher wieder zurück

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Kürzlich betreute ich eine junge Frau, die ihr Kind mitten im Studium bekam. Sie wollte das Baby auf jeden Fall stillen, gleichzeitig aber natürlich auch das Studium beenden. Wir überlegten also zusammen, wie es am besten zu bewerkstelligen sei. In dem Fall war das relativ einfach, da ihr Partner erst einmal in Elternzeit ging. Sie würde nach dem Wochenbett direkt weiter studieren und der Papa das Baby zum Stillen einfach in die Uni vorbeibringen.
Allerdings standen auch noch Prüfungen an, die ja nicht so gut durchs Stillen unterbrochen werden konnten. Und auch sonst würde es Zeiten geben, wo das Stillen einfach sehr ungünstig sein würde. Sie musste also pumpen, damit dann der Papa dem Baby die bereitgestellte Milch bei Bedarf mit der Flasche füttern konnte. Aber natürlich sollte auch der Wechsel zurück an die Brust unkompliziert stattfinden. Für all das brauchten wir einen guten Plan.

Und für diejenigen von euch, denen es ähnlich geht – ob ihr nun arbeiten gehen wollt oder müsst, oder einfach mal etwas Zeit für euch braucht, schreib ich jetzt mal auf, wie die temporäre Flaschenfütterung bei gestillten Kindern am besten zu bewerkstelligen ist und was man beachten sollte, um keine sogenannte Saugverwirrung aufkommen zu lassen. Weiterlesen

Das Wochenbett – Buchrezension

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Das Wochenbett ist ein Neubeginn, eine transformative Zeit und ein großes Abenteuer.
Ein gutes, entspanntes Wochenbett füllt die Kraftlager der frisch geborenen Mutter auf, begünstigt die natürlichen Rückbildungsprozesse und liefert die Grundlage für eine gute Eltern-Kind-Beziehung. Alles ist neu und aufregend, aber auch anstrengend und Kräfte zehrend. Dabei wird die Bedeutung dieser besonderen Zeit oft unterschätzt.
Daher freut es mich sehr, dass meine Hebammen-Kollegin Anja Constance Gaca gemeinsam mit Loretta Stern ein Buch geschrieben hat, das sich ausschließlich mit der Wochenbettzeit beschäftigt. Das Buch „Das Wochenbett“ liest sich sehr angenehm, ist gut strukturiert und besteht aus drei Teilen: Einem reinen Mütterteil, einem Wissensteil von dem beide Eltern und auch Großeltern oder beste (helfende) Freunde profitieren und Weiterlesen

Bauchgefühl verzweifelt gesucht!

Alle Eltern haben es. Es ist angeboren. Und wenn keiner reinredet ist es da: Das Bauchgefühl. Es sorgt für angemessenes Verhalten. Es lässt uns ein weinendes Baby hochheben und trösten. Es „merkt“, ob es dem Baby zu kalt, oder zu warm ist, ob es Hunger hat oder es grad nölig ist, weil einfach nur müde. Und es weiß, wie man darauf am besten reagiert. Daher ist es gut, immer erst mal auf’s Bauchgefühl zu hören, oder nicht?

Gegenspieler

So einfach könnte es sein, wäre da nicht noch diese penetrante Stimme aus dem Hinterkopf. Sie kommt aus „Ratgebern“, von Bekannten, Verwandten, Freunden, oder aus Internetforen und ist Teil unserer Informationsgesellschaft. Die „Stimme im Kopf“ torpediert das Bauchgefühl.
Wenn das Baby weint, sagt sie: „Nun lass es auch mal schreien, es hat doch gar nichts.“
Wenn es Hunger hat, sagt sie: „Nicht schon wieder. Es muss jetzt mal langsam feste Essenszeiten lernen.“
Die „Stimme im Kopf“ macht, dass Eltern sogar ein schlechtes Gewissen bekommen, wenn sie ihr Kind wiegen und schuckeln. Denn sollte es nicht schon längst gelernt haben alleine einzuschlafen?
Das Schlimme an der Stimme ist, dass sie lauter wird, wenn man müde und gereizt ist. Das kennen viele Eltern nur all zu gut. Aber wenn die Stimme der „Vernunft“ dann die Oberhand gewonnen hat, Weiterlesen

Brief an mein (altes) stillendes Ich

Langzeitstillen ist in weiten Teilen der Gesellschaft immer noch sehr verpönt. Wir sprechen sogar schon vom Langzeitstillen, wenn eine Frau ihr Baby über das erste Lebensjahr hinaus stillt. Es herrscht eine enorme Angst, ein Kind womöglich bis zur Grundschule stillen zu müssen, wenn man nicht rechtzeitig die Abstill-Kurve kriegt. In der bedürfnisorientierten Erziehung ist es hingegen ganz selbstverständlich, dem Kind solange die Brust zu geben, bis es sich von selbst abstillt. Manche Frauen tun dies sehr selbstbewusst und gern.
Bei vielen Frauen wächst aber die Angst vor dem vermeintlichen Drama des Abstillens. Und nicht wenige beugen sich dem Druck der Umwelt.

BonBon-Mama – Langzeitstillen aus Kindersicht

Letzte Woche las ich im Blog Stillkinder meiner Hebammen-Kollegin Regine Gresens einen wirklich niedlichen Text eines dreieinhalb Jahre alten Kindes, das beschreibt, wie es ist, neben Mama (bzw. neben ihrer Brust) zu Weiterlesen