Seit ich Hebammenkunde an der Evangelischen Hochschule studiere, lerne ich logischerweise täglich viel Neues. Es ist, wie jeden Tag in eine Fortbildung zu gehen. Das ist wirklich schön und inspirierend (zumindest meistens). Ich habe aber auch lauter neue, tolle Frauen kennengelernt. Eine davon ist Jenny. Für Jenny ist “Hebamme” nicht das erste Studium. Sie hat vorher etwas ganz anderes gemacht, fühlt sich bisher aber sehr wohl mit der Entscheidung zum Neustart. Sie hatte Lust hier mal darüber zu berichten, wie es so ist, das Studium von Anfang an zu machen. Von ihren Erfahrungen in den ersten fünf Monaten erzählt sie im heutigen Gastartikel:
„Sehen Sie sich um“, forderte uns eine Professorin in der Einführungswoche auf, „hier sitzen ganz unterschiedliche Frauen, die Hebamme werden wollen. Und das ist gut so, denn auch die Frauen, die Sie betreuen werden, sind unterschiedlich.“
Ich blicke in die Runde: 45 Frauen zwischen 18 und Anfang 50 haben mit mir das Studium der Hebammenkunde an der Evangelischen Hochschule Berlin begonnen. Männer sind natürlich nicht vom Studium ausgeschlossen, aber bisher hat sich noch keiner beworben. Einige kommen direkt von der Oberschule, aber viele andere von uns haben bereits andere Berufe gelernt und darin gearbeitet. Natürlich sind da die Quereinsteigerinnen, erfahrene Hebammen wie Jana. Aber es gibt auch eine Juristin, eine Modedesignerin, eine Verhaltensbiologin, eine Heilprakterin, zwei Krankenpflegerinnen und viele, die schon einiges ausprobiert haben oder erst einmal um die Welt gereist sind. Ich selbst habe vorher als Journalistin gearbeitet.
Eins haben alle gemeinsam: Weiterlesen →