Achtung, in diesem Geburtsbericht geht es um ein totgeborenes Baby – ein sogenanntes Sternenkind. Es ist, wie ich finde, ein emotional aufwühlender Beitrag und ich möchte nicht, dass ihr aus versehen darüber stolpert. Bitte entscheidet an diesem Punkt bewusst, ob, wann und wo ihr diesen Artikel lest.
„Hebamme – Das ist ja ein schöner Beruf!”
“Immer hast Du mit freudigen Ereignissen zu tun.“ So ist die weit verbreitete Außensicht auf den Hebammenberuf. Und wirklich, nach der großen Anstrengung und dem Geburtsschmerz kommt die Freude der Familien, an der auch ich großen Anteil habe, bzw. nehme. Es ist immer wieder schön dabei sein zu dürfen, wenn das neue Familienmitglied Willkommen geheißen wird. Die ganze Anspannung fällt ab und das Baby wird in die Arme geschlossen – ein oft magischer Moment!
Schattenseite
Bei ungefähr vier von 1000 Schwangerschaften wird ein Baby „still“ geboren. Ein Baby, das tot geboren wird und mehr als 500 Gramm wiegt, wird als Totgeburt bezeichnet – unterhalb dieser Grenze spricht man von Fehlgeburt.
Wenn ein Kind im Bauch stirbt, dann ist plötzlich alles anders. Dann scheint die Zeit still zu stehen und jedes Wort wirkt fehl am Platz. Trauer ist plötzlich da, wo doch Freude sein sollte.
Wie begleitet man eine Frau bei der Geburt, die ein totes Kind zur Welt bringen muss? Wie motiviert man, wenn man doch weiß, dass die Belohnung der Mühen schal sein wird? Wie gestaltet man eine Ankunft, die zugleich ein Abschied ist. Und noch wichtiger: Wie hilft man der Mutter, das Ereignis von Geburt und Abschied so zu gestalten, dass sie damit gut leben kann? So, dass es trotz aller Trauer ein gutes Geburtserlebnis wird?
Das ist sehr schwer – aber zu schaffen. Weiterlesen →