Schwangerschaftsgelüste – nur seltsam oder auch sinnvoll?
Was sind eigentlich Schwangerschaftsgelüste? Saure Gurken mit Vanilleeis, Matjesbrötchen und massenweise Schokolade – das sind wohl die Klassiker, wenn man an Gelüste in der Schwangerschaft denkt. Aber erfreulicherweise sind auch Obst und Salat häufige Lebensmittel der Begierde.
Haben diese Jieper einen Sinn? Wie kommt es zu diesem teils seltsamen Verlangen? Meist wird das Thema mit: „das machen die Hormone“ schnell und einfach abgehandelt. Das mag ja stimmen, aber vielleicht will uns der schwangere Körper damit auch etwas sagen, und die Schwangerschaftsgelüste ergeben tatsächlich Sinn?
In diesem Artikel biete ich dir ein paar Erklärungsmodelle an, betrachte das Thema auch aus Sicht der chinesischen Ernährungslehre, und gebe dir damit einen kleinen Einstieg in Hinblick auf Ernährung in der Schwangerschaft. Appetit darauf?
Schwangerschaftsgelüste durch Nährstoffmangel? – kein Märchen!
Bestimmte Schwangerschaftsgelüste legen die Vermutung nahe, dass der Körper damit versucht, einen Nährstoffmangel auszugleichen. Dieses Phänomen kennen schon kleine Kinder, denn ihm ist sogar ein bekanntes Märchen gewidmet:
„(…) Eines Tags stand die Frau an diesem Fenster und sah in den Garten hinab. Da erblickte sie ein Beet, das mit den schönsten Rapunzeln bepflanzt war, und sie sahen so frisch und grün aus, dass sie lüstern ward und das größte Verlangen empfand, von den Rapunzeln zu essen.(…)“ (Grimm, 1812)
Tatsächlich könnte die Nährstoffmangeltheorie nach Orloff & Hormes (2014) die Rapunzelgeschichte erklären, denn Rapunzeln (aka Feldsalat), enthalten besonders viel Eisen, Vitamin C und Kalzium.
Appetit auf Schokolade könnte man mit Vitamin-B-Mangel begründen oder mit einem erhöhten Bedarf an Magnesium. Und selbst der Hunger auf Matjesbrötchen ergibt Sinn, denn Seefisch enthält, für den Körper des ungeborenen Babys, wichtige Fette.
Die Hormone sind schuld? – Beta-hCG!
Beta-hCG ist ein wichtiges Schwangerschaftshormon. Zu Beginn der Schwangerschaft steigt der Beta-hCG-Wert im Blut sehr stark. Einige der typischen Schwangerschaftsbeschwerden wie Übelkeit und Erbrechen kommen daher. Beta-hCG kann aber auch für Heißhunger sorgen. Nach der 10. Schwangerschaftswoche fällt der Beta-hCG-Spiegel wieder ab. Die Übelkeit vergeht dann meist – spätestens nach der hormonellen Umstellung – nach dem ersten Trimester. Heißhungerattacken im weiteren Schwangerschaftsverlauf sind eher auf den schwankenden Blutzuckerspiegel zurückzuführen.
Blutzuckerschwankungen
Vielleicht holt sich der Körper durch bestimmte Gelüste entsprechend wichtige Nährstoffe. Aber was ist mit Heißhunger auf Gummibärchen und Spritzgebäck? Braucht eine schwangere, nicht mangelernährte Frau wirklich zusätzlichen Zucker und Fett? Sicherlich nicht so viel, als dass man damit solche Schwangerschaftsgelüste erklären könnte. Vielmehr ist es wohl eher so, dass der Blutzuckerspiegel, durch eine erhöhte Insulinproduktion während der Schwangerschaft, manchmal absinkt. Dann kann es zu Unterzuckerungserscheinungen kommen. Wenn diese dann mit Süßigkeiten, also Einfachzuckern, ausgeglichen werden, kommt es zwar zunächst zu einem schnellen Anstieg des Blutzuckerspielgels, aber dann auch bald wieder zum nächsten Abfall, und so weiter. Man hat ständig Hunger. Das ist dann ein zuckersüßer Kreislauf, der alles andere als gesund ist. Wer viel Zucker isst, hat ein höheres Risiko, an Schwangerschaftsdiabetes zu erkranken.
Daher ist es besser, durch mehrere, über den Tag verteilte, kleine Mahlzeiten, den Blutzuckerspiegel konstant zu halten. Am besten geht das, wenn man sich dabei an komplexe Kohlenhydrate, wie beispielsweise Vollkornbrot, Kartoffeln, Gemüse, Vollkornnudeln und Vollkornreis oder auch mal gesunde Snacks wie „Studentenfutter“ oder Müsliriegel hält. Kleine Mengen, aber häufig; so könnte man es zusammenfassen.
Einen wirklich erhöhten Kalorienbedarf hat man aber eigentlich erst im letzten Schwangerschaftsdrittel. Und auch der ist minimal. Die Empfehlungen schwanken zwischen 300 und 500 zusätzlichen Kilokalorien.
Auf der Empfehlung, den Blutzuckerspiegel konstant zu halten, basiert auch die Louwen-Diät. Um mehr dazu zu erfahren lies gerne: Mit der Louwen Diät zu einer leichteren, schmerzarmen Geburt – was ist dran?
Die Schwangerschaft als Ausnahme – “Gönn dir”
Eine weitere Theorie besagt, dass Frauen sich, aufgrund der existierenden Schönheitsideale, bestimmte Lebensmittel oft versagen. In der Schwangerschaft verändert sich der Körper aber naturgemäß von diesem Ideal weg. Das wird dann zum Anlass genommen, die Schwangerschaft als Ausnahme von diesem strengen Regime zu sehen. (Orloff & Hormes, 2014)
Gelüste Gallore
Meine liebe Bloggerkollegin Andrea (Runzelfüsschen) hat mal eine schöne Sammlung von Gelüsten in der Schwangerschaft angefertigt. Wenn du also mal schauen willst, wo du mit deinem Heißhunger so stehst – da bist du sicher in bester Gesellschaft.
Schwangerschaftsmythen
Übrigens lässt sich durch die Art des Heißhungers nicht erkennen, ob ein Mädchen oder Junge geboren wird. Auch wenn dieses Gerücht hartnäckig kursiert, ließ sich ein Zusammenhang von bestimmten Vorlieben und dem Geschlecht des Kindes noch in keiner Studie nachweisen. Lies dazu gerne meinen Blogpost: Schwangerschaftsmythen und Aberglaube.
Kein Mythos hingegen, ist der negative Effekt von jeder Art von Drogen auf das ungeborene Baby. Alkohol und Nikotin schaden dem Kind auch in kleinen Mengen. Koffein wird auch nicht ohne Einschränkung empfohlen. Jedoch sehen die meisten Publikationen ein bis zwei Tassen Kaffee pro Tag als verhältnismäßig unbedenklich für schwangere Frauen an. Wenn man ganz sichergehen will, trinkt man entkoffeiniert.
Schwangerschaftsgelüste weltweit
Interessanterweise unterscheiden sich Schwangerschaftsgelüste von Frauen je nach Land und Kulturkreis voneinander. Laut der Studie von Nyaruhucha (2009) aus Tansania aßen Schwangere dort am liebsten Fleisch, Mangos, Joghurt und Orangen. Wohingegen die Publikation von Pope et al. (1992) aus den USA nahe legt, dass dort die Vorliebe für Lebensmittel wie zum Beispiel Schokolade, Früchte und Fruchtsäfte, saure Gurken, Eis und Pizza überwiegt. Ob Schwangere also eher zu Fastfood oder zu gesunden Lebensmitteln greifen, entspringt nicht nur den eigenen Vorlieben, sondern auch der kulturellen Prägung.
Schwangerschaftsgelüste in der Traditionellen Chinesischen Medizin
Aber nicht nur die Art der Schwangerschaftsgelüste unterscheidet sich weltweit. Auch die Interpretation der Gelüste ist teilweise sehr verschieden.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) werden Schwangerschaftsgelüste noch aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachtet als in unserem westlichen Medizinverständnis. Dennoch finden sich viele Parallelen in der Interpretation: In der TCM ordnet man die verschiedenen Nahrungsmittel und Geschmäcker den fünf Elementen, oder auch Wandlungsphasen, zu.
Aus TCM-Sicht durchläuft auch eine Schwangerschaft diese Phasen:
- Holz (1. + 2. Monat)
- Feuer (3. + 4. Monat)
- Erde (5. + 6. Monat)
- Metall (7. + 8. Monat)
- Wasser (9. + 10. Monat)
Dementsprechend werden die Gelüste der „Vieräugigen“ (= Schwangere), je nach Phase, in einem ganz anderen Kontext gesehen.
Holz
Sauren Lebensmitteln wird in der TCM eine adstringierende (zusammenziehende) Wirkung nachgesagt – nicht nur im Mund, sondern im ganzen Körper. Das könnte bedeuten, dass Saures etwa die körpereigene Haltefunktion unterstützt und so die Schwangerschaft sicherer macht.
Saure Speisen werden dem Element „Holz“ zugerechnet, das unter anderem für den Anfang steht. Also dem Anfang der Schwangerschaft: die ersten acht Wochen, aber auch für die Geburt. Vielleicht wird deshalb die Lust auf saure Gurken so oft als Schwangerschaftsanzeichen interpretiert? Auch die Vorliebe von Schwangeren für Zitrusgerüche könnte hiermit erklärt werden.
Feuer
Die Wandlungsphase Feuer steht für den 3. und 4. Monat. Beim bitteren Geschmack aus dem Element „Feuer“ sind sich TCM und westliche Medizin einig, wenn auch die Erklärungsmodelle wieder ganz unterschiedlich ausfallen:
Die Schwangere soll nicht so viel Bitteres – wie Kaffee – im Übermaß zu sich nehmen, da das eine austrocknende, nach unten ausleitende, Eigenschaft hat. Und ausleiten möchte man ja im dritten bis vierten Monat der Schwangerschaft noch nichts.
Aber natürlich macht auch hier wieder die Dosis das Gift. Kleine Mengen sind erlaubt. Und Menschen mit einer Neigung zu Übergewicht und Ödemen profitieren – nach TCM-Meinung – von ein paar Bitterstoffen, die ja in vielen bekannten Salatsorten vorkommen. Vielleicht kommt daher die Lust vieler Frauen auf Radicchio, Endiviensalat und Löwenzahn?
Erde
Süßes stärkt das Qi. Das Wort hat viele Bedeutungen, aber „Lebensenergie“ kommt dem vielleicht am nächsten. Süße Lebensmittel kräftigen und harmonisieren. Allerdings kann eine extreme Lust auf Süßes auch auf einen Mangel hinweisen. Das bedeutet im chinesischen Sinne, dass viel Süßes einen Körper schwächt, wodurch er erst recht nach Süßem verlangt, um sich wieder zu kräftigen. So wird auch in der TCM zu Zucker nur in Maßen, und zu den richtigen (Mehrfach-) Zuckern geraten.
Süßes wird dem Element „Erde“ zugerechnet. Daher kommt wohl die Lust auf Schokolade, Kuchen und Eis im 5. und 6. Monat. Gegensteuern kann man mit einer getreidereichen Ernährung. Besonders empfohlen werden, in der chinesischen Medizin, warme Getreidebreie (z.B. aus Hirse) am Morgen.
Metall
Scharfes Essen soll Stagnation lösen und nach oben leiten. Es ist typisch für die Wandlungsphase „Metall“. So kommt es, dass Gelüste nach Rettich, Kresse oder Ingwer oft im 7. – 8. Monat angesiedelt sind.
Wasser
Salziges wirkt erweichend. Somit könnten salzige Lebensmittel Stauungen auflösen und absenkend wirken. Diese Erweichung könnte als Vorbereitung auf die Geburt sinnvoll sein. Zum Schwangerschaftsende, in der Wandlungsphase „Wasser“, könnte das die Gelüste nach Chips erklären. In dieser Zeit unterstützen regelmäßige, warme Mahlzeiten das Wohlbefinden. So sind in den letzten zwei Monaten (aus chinesischer Sicht) Suppen, Fisch und Reisgerichte besonders gut.
Das Beste aus zwei Welten: TCM & westliche Schulmedizin
In der TCM sieht man den Menschen und alle gesundheitlichen Aspekte aus einem ganz anderen Blickwinkel. Und weil es recht schwierig ist, all das in einem so relativ kurzen Artikel darzulegen, habe ich es stark vereinfacht dargestellt. Es soll aber zeigen, dass sich auch andere Kulturen schon vor langer Zeit mit der Bedeutung von schwangerschaftsbedingten Gelüsten befasst haben. Die TCM erklärt diese zwar ganz anders, kommt aber letztlich zu denselben Schlüssen wie unsere westliche Medizin.
Ich denke, dass es sich lohnt, sich mit den eigenen Gelüsten in der Schwangerschaft auseinanderzusetzen und zu überlegen, ob der Körper einem damit etwas Bestimmtes sagen will. Denn wer weiß, vielleicht taugt der Jieper ja zu mehr als nur zur Belustigung der Umwelt: Er könnte für eine gesunde Nährstoffaufnahme, bei dir und deinem Baby, durchaus sinnvoll sein.
Ihr seid dran
Habt ihr einen Zusammenhang zwischen euren Schwangerschaftsgelüsten und einem etwaigen Nährstoffmangel feststellen können? Gab es bei euch ein begehrtes Lebensmittel, das in einem dieser Erklärungsmodelle rückblickend wirklich Sinn ergeben hat? Oder waren die Heißhunger-Attacken einfach nur unverständlich? Gibt es etwas, das ihr hier gerne ergänzen wollt?
Wer jetzt Lust bekommen hat, sich noch mehr mit den Ernährungsempfehlungen für Schwangere zu beschäftigen, für den ist bestimmt mein Text: „Ernährung in der Schwangerschaft“ etwas.
Ich werde jetzt meinen eignen Gelüsten frönen und Lakritze essen. Für Schwangere ist Lakritze übrigens leider nicht, oder nur in kleinsten Dosen, zu empfehlen, da ein erhöhter Lakritzkonsum, nach aktuellen Studien, schädlich für euer Baby zu sein scheint (Räikkönen et al., 2017). Für mich, als Nicht-Schwangere ist Lakritze in Maßen ok, und ich rechtfertige meine Gelüste einfach damit, dass es meinem oft sehr niedrigen Blutdruck etwas auf die Sprünge hilft (Sigurjónsdóttir et al., 2001).
Quellen
Myaruhucha, C. N. M. (2009). Food cravings, aversions and pica among pregnant women in Dar es Salaam, Tanzania. Tanzania Journal of Health Research, 11(1), 29–34. doi: 10.4314/thrb.v11i1.43248
Orloff, N. C., & Hormes, J. M. (2014). Pickles and ice cream! Food cravings in pregnancy: Hypotheses, preliminary evidence, and directions for future research. Frontiers in Psychology, 5. doi.org/10.3389/fpsyg.2014.01076
Pope, J. F., Skinner, J. D., & Carruth, B. R. (1992). Cravings and aversions of pregnant adolescents. Journal of the American Dietetic Association, 92(12), 1479–1482. PMID: 1452960
Räikkönen, K., Martikainen, S., Pesonen, A.-K., Lahti, J., Heinonen, K., Pyhälä, R., Lahti, M., Tuovinen, S., Wehkalampi, K., Sammallahti, S., Kuula, L., Andersson, S., Eriksson, J. G., Ortega-Alonso, A., Reynolds, R. M., Strandberg, T. E., Seckl, J. R., & Kajantie, E. (2017). Maternal Licorice Consumption During Pregnancy and Pubertal, Cognitive, and Psychiatric Outcomes in Children. American Journal of Epidemiology, 185(5), 317–328. doi.org/10.1093/aje/kww172
Gebrüder Grimm (1812). Die schönsten Kinder- und Hausmärchen – Rapunzel. Projekt Gutenberg.org
Sigurjónsdóttir, H. Á., Franzson, L., Manhem, K., Ragnarsson, J., Sigurdsson, G., & Wallerstedt, S. (2001). Liquorice-induced rise in blood pressure: A linear dose-response relationship. Journal of Human Hypertension, 15(8), 549–552. doi.org/10.1038/sj.jhh.1001215
Neuauflage-Hinweis: Diesen Blogbeitrag hat die Autorin im Juni 2016 erstveröffentlicht und im Oktober 2022 vollständig neu überarbeitet wiederveröffentlicht. Daher sind einige LeserInnen-Kommentare älter datiert, als das aktuelle Veröffentlichungsdatum der „Neuauflage“.
Ich htte in der zweiten Schwangerschaft Heißhunger auf Tomaten, am liebsten auf Brot oder nur mit etwas Öl und Essig. Vielleicht brauchte ich Vitamin C…
Dafür konnte ich in beiden Schwangerschaften keine Metzgerei betreten, der Geruch von rohem Fleisch und Wurst erzeugte sofort Übelkeit. Habe das auch als Schutzfunktion des Körpers verstanden.
LG
Rosa
Für mich ist diese Sammlung recht interessant, da ich solche Gelüste aus der Schwangerschaft kaum kenne. Mir war nämlich fast die ganze Schwangerschaft über übel und hab nur eine Handvoll Sachen essen können. (Tomaten, Tomatensaft, Reiswaffeln, Nudeln Champions, Parmesan, Bananen)
Allerdings habe ich die ersten Wochen, gerade als ich noch gar nicht wusste, dass ich schwanger war, absoluten Heißhunger auf Linsensuppe gehabt. Scheinbar hatte ich einen erhöhten Bedarf an Folsäure
Im Nachhinein war das auch wirklich gut, da ich aufgrund bestimmter Medikamente ein höheres Risiko auf Neuralrohrdefekte und das in der Regel mit Folsäure behandelt wird…
LG
Interessant und beruhigend für die, die Hunger auf merkwürdige Dinge haben! Ich bin da eigentlich harmlos.
Im 3. Monat hatte ich Appetit auf Wirsing, den ich eigentlich hasse. Das war nur eine einmalige Sache Brokkoli und Blumenkohl, die ich sonst sehr gerne gegessen habe, können mir gestohlen bleiben, was irgendwie schade ist!
Ansonsten hab ich viel mehr Appetit auf Milchprodukte und Eier! Da fühlt es sich auch so an, als würde der Körper das brauchen. Meine Liebe zu Kuchen war schon immer da und ist einfach nur intensiver geworden, da darf man dann leider nicht übertreiben
Alle, die neugierig fragen, ob ich denn auch typische komische Gelüste habe, sind enttäuscht
Ich hatte bzw. habe in allen Schwangerschaften unheimliche Lust auf rote Beeren – Erdbeeren und Himbeeren. Selbst in dieser Schwangerschaft als es sogar noch Winter war. Aber ich konnte im Supermarkt einfach nicht an den eingeflogen vorbei gehen. Im Sommer ist es also schwanger wie im Schlaraffenland für mich 🙂
Diese sollen ja auch Eisen enthalten und mein Eisenwert ist im Laufe der Schwangerschaftsolchen immer gesunken.
In beiden Schwangerschaften hatte ich total Lust auf Tomaten. Ich habe die Tonnenweise gegessen. In Tomaten ist Folsäure drin, vielleicht gibt es ja da einen Zusammenhang…
Hm, ich hatte in meinen bisherigen Schwangerschaften nie irgendwelche Gelüste. Aber wer weiß, was die Zukunft noch bringt?
Danke für den spannenden Artikel und ich erwarte auch mit Spannung den nächsten. Ich würde gerne demnächst schwanger werden und daher beschäftigt mich die Frage nach der richtigen Ernährung schon jetzt. Ich fürchte mich ein bisschen vor der Gewichtszunahme und dem damit verbundenen Kontrollverlust, vor allem weil ich beim Thema Essen nicht so entspannt bin und sich mein Essverhalten in jüngeren Jahren schon mal kurzzeitig Richtung Essstörung entwickelt hat. Jetzt habe ich das zwar wieder im Griff, das Thema beschäftigt mich aber trotzdem noch immer mehr als mir lieb ist. Im Moment habe ich eher 3-4kg “zu viel auf den Rippen”, die ich schon lange loswerden will, und wenig Lust, damit sozusagen ‘in die Schwangerschaft zu starten’, wo es ja immer nur noch mehr wird. Gibt es spezielle Hilfe/Beratung für Frauen mit (früheren) Essproblemen?
3-4 kg zuviel auf den Rippen sind meiner Meinung nach nicht der Rede wert. Man macht sich nur unnötig fertig. In der Schwangerschaft wirst du zwangsläufig zunehmen, das ist wichtig und völlig normal.
Wenn man erzählt bekommt, dass eine Kollegin in der Schwangerschaft täglich eine Schokotorte “braucht”, ist das ein Extrembeispiel. Und die Leute erzählen viel lieber außergewöhnliches als langweiliges. Also keine Angst 🙂
Schau mal auf der Homepage von Pro Familia, vielleicht gibt es da zu dem Thema Ansprechpartner. Ich wünsche dir von Herzen, dass das Gewichtsthema dich bald nicht mehr belastet und du das Essen und die Schwangerschaft genießen kannst!
Liebe Sabi,
reichlich spät aber trotzdem sehr herzlich vielen Dank für deine nette Antwort! Es ist ja immer wieder schwierig, sich schriftlich so richtig mitzuteilen, noch dazu bei einem so subjektiven Thema wie dem eigenen Gewicht. Von daher hast du natürlich recht, 3-4kg klingt sehr nach “nicht der Rede wert” und oft sehe ich das auch ein. Ich habe nur manchmal den Eindruck, dass an meinem Gewicht/Aussehen so viel von dem hängt, was mich ausmacht (natürlich nur für mich und nicht für mein Umfeld, das mir nur positive Rückmeldungen gibt) – und wenn sich mit der Schwangerschaft dann noch einmal so viel von dem ändert, was einen ausmacht, würde ich wenigstens in anderen Bereichen ‘in mir Ruhen’ statt verunsichert zu sein…
Andererseits warte ich nun wirklich schon Jahre darauf, dass alle anderen Rahmenbedingungen für eine Schwangerschaft passen, und nun scheint es endlich so weit, also werde ich mir dieses riesen Abenteuer von meinen Körperbild-Sorgen nicht grundsätzlich vermiesen lassen. Danke für deine guten Wünsche!
Liebe Lea,
dass Du (drastisch) zunimmst ist ja vielleicht gar nicht der Fall – ich war z.B. nach der Geburt von Kind 1 10 kg leichter als vorher, weil ich üble Schwangeschaftsübelkeit hatte bis zum Tag der Geburt. Bei Kind zwei hatte ich nach ein paar Monaten wieder das selbe Gewicht wie vorher. Ich denke, es gibt da ein recht breites Spektrum von Veränderungen im und am Körper – vielleicht machst Du Dir ganz umsonst Gedanken!
Na das klingt doch super! Bin mittlerweile im 8. Monat und ich (ebenso vorbelastet und immer noch selbstkritisch) bin über die Wandelbarkeit meines Körpers eher beeindruckt als alles andere 🙂
Liebe Lea, du müsstest (mit, oder ohne Unterstützung) darauf hinarbeiten, den Zustand als vorübergehend und normal zu akzeptieren. Viele Frauen haben diese Bedenken. Sie sind ein Stück weit normal. Wenn du aber schon merkst, dass deine Ängste übermächtig sind, ist es sicher sinnvoll, dass du dich im Sinne von Krisenintervention begleiten lässt. Dafür wäre dann eine nette Psychotherapeutin zuständig. Du kannst ja am Besten schon vorher mal deine Fühler danach ausstrecken, so dass du jemanden hast, sollte es nötig sein.
Ich wünsche dir alles Gute und ganz viel Mut. Ein Kind zu bekommen hat immer auch ein bisschen was mit Kontrolle abgeben zu tun: Erst verändert sich der Körper, dann kommt die Geburt und dann ist man plötzlich für den Rest seines Lebens Mutter. Alles verändert sich. Aber, wenn man sich erst mal auf das Abenteuer eingelassen hat, ist es auch ziemlich großartig.
Alles Liebe,
Jana
Liebe Jana,
danke für deine Hinweise. Bisher hatte ich immer den Eindruck, dass meine Gewichtssorgen auch in Beratungsstellen nicht so wirklich ernst genommen werden (allerdings nicht im Zusammenhang mit Schwangerschaft), ich denke ich werde das auf jeden Fall das nächste mal meiner Ärztin gegenüber ansprechen. Meine Befürchtungen beziehen sich ja sogar eher auf die Phase nach der Schwangerschaft, (ich glaube das wurde oben nicht so richtig deutlich), also ob ich das auch alles wieder ‘los werde’ – oder zumindest so viel, dass ich mich selbst danach wiedererkenne. Aber das Abenteuer Schwangerschaft/Kinder steht nicht grundsätzlich zur Disposition, dafür warte ich schon zu lange darauf <3
Ich werde derweil weiter dein Blog verschlingen und viel interessantes lernen, danke dafür! Viele Grüße!
<3 Danke! <3
In der ersten Schwangerschaft hab ich Süßes gebraucht – unbedingt! Keine Ahnung, wieso. Und Nektarinen, die mussten sein. Der arme Gatte war total hilflos, wo sollte er im Februar Nektarinen herbekommen?
Jetzt bei Nr. 2 ist es wieder Obst und Gemüse. Salat. Und Rollmops. Saure Gurken….
Gelüste hatte ich kaum, dafür einige Abneigungen: Eier gingen die ersten ca. vier Monate gar nicht, dabei esse ich sonst am Wochenende leidenschaftlich gern mein Frühstücksei. Und kurioserweise hatte ich keine Lust Wasser zu trinken, hab einfach kaum was runtergebracht – bei 33 °C nicht grade gesund. Mein Mann hat mir dann Zitronen- und Limettensaft mitgebracht um das Wasser aufzumotzen, ab dann war das Trinken wieder einfacher. Ansonsten fällt mir nur noch das Leberwurstbrot ein, das ich plötzlich unbedingt verdrücken musste – bin eigentlich Vegetarier, aber ich dachte mir, dass mein Körper schon einen Grund haben wird.
Ach und mit Kaffee konnte an mich die ersten drei, vier Monate auch jagen. Dabei liebe ich den sonst eigentlich sehr 🙂
Witzig. Ich konnte die ersten Monate auch kein Wasser und Kaffee vertragen. Wasser! Das Neutralste überhaupt! Das habe ich nun schon oft gehört, dass Schwangere Wasser und Kaffeee nicht mögen, dafür aber gerne Fruchtsaft und Salat mit Dressing, viel Essig und Öl, Salziges und Milchprodukte. So ging es mir auch, nur in der 2. Schwangerschaft jetzt brauchte ich leider auch viel Schokolade. Und beide male Nektarinen!!! Und Erdbeeren.
Wenke
Ach,das kommt mir sehr bekannt vor. Ich habe ganze neun Monate extremen Ekel vor Kaffee gehabt. Die erste Tasse ging erst wieder ein paar Tage nach der Geburt.
Liebe Miriam,
witzig, oder? Wie der Körper einfach selbst entscheidet, was grad gut für ihn ist…
Liebe Grüsse
Jana
Meine Freundin hatte während ihrer Schwangerschaft auch des Öfteren Lust auf… sagen wir mal ungewöhnliche Kombinationen von Lebensmitteln.
Wir haben damals auch schon die eine oder andere Theorie aufgestellt.
Schön zu sehen, dass wir mit unserer Sicht auf die Dinge nicht die einzigen sind.
Also ich kenne schwangerschaftsgelüste auf jeden fall nur zu gut!
Am Anfang der Schwangerschaft hatte ich andauernd lust auf käsebrötchen mit den sprichwörtlichen sauren Gurken, irgendwann kamen furchtbare Gelüste auf bergeweise bunte salatteller und jetzt gegen Ende könnte ich mich andauernd mit elsässischen flammkuchen vollstopfen (echt blöd mit den Zwiebeln, krieg ich nämlich Blähungen von). Was mich aber dauernd begleitet sind Schokoladengelüste. Jetzt wo ich den Artikel gelesen habe vermute ich mal dass es mit dem magnesium zusammenhängt, ich kämpfe sowieso schon mit Mangelerscheinungen und trinke Magnesium Granulat damit die Krämpfe ausbleiben…
In meiner ersten Schwangerschaft habe ich am Ende unglaublich gern Yoghurt gegessen, einen halben Liter jeden Tag. Und mein Sohn liebt Yoghurt noch heute über alles :-).
Haha, war bei mir genauso! Am liebsten noch Mandarinen mit reingepackt, damits noch süsser war 😀 … zum Ausgleich konnte es dann aber auch mal schön der klassische Rollmops sein 🙂
VG
Ich selbst habe keine richtigen Gelüste in der Schwangerschaft. In keiner meiner drei bisherigen.
ABER: Darf ich Matjes essen??? (so wie ich es aus dem Artikel verstehen könnte)
Liebe Grüße, Fanny
Hallo Jana,
Toller Beitrag! Die Infos werde ich bei Gelegenheit auch auf meinem Blog teilen! Danke für deine Mehrwerte 🙂
Grüße
Monika
Ich liebe in meiner zweiten Schwangerschaft Chicorée, obwohl ich ihn sonst nicht mag. Hinzu kommt noch Naturjoghurt und Gelüste auf Orangen. Tomaten esse ich auch sehr gern…
Danke für den interessanten Beitrag. Ich bin mit dem dritten Kind schwanger und habe bei jedem Unterschiede festgestellt. Insbesondere in den ersten Monaten hatte ich bei allen mit Übelkeit zu kämpfen. Beim ersten gingen nur Waffeln. Beim zweiten nur Gurkensalat mit Joghurt und beim dritten war es süßer Obstsalat und sauer eingelegtes Gemüse.Beim Dritten konnte ich in der Anfangszeit weder Kaffee, noch Schokolade essen. Schokolade war für mich total neu. Ich ernähre mich von täglich einer Tafel-mittlerweile wieder… (Hinweis: Hab trotzdem noch einen zu geringen BMI). Die Lust auf Obstsalat, Himbeeren, Gemüse ist geblieben. Fisch geht komischerweise gar nicht. Fleisch schon. Naturjoghurt ist auch lecker. Meine Blutwerte waren bislang recht gut und fast überall im grünen Bereich. Schlechtes Cholesterin war geringfügig drüber, dafür war das hdl-Cholesterin besser als der Referenzwert. Leber, Urin alles tiptop. Allerdings habe ich bei Nr.1 und jetzt auch bei Nr.3 positiv auf den Ogtt-Test reagiert. Der zweite Wert war zu hoch (203). Termin bei Diabetologin hab ich noch vor mir. Bislang waren meine Kids alle im Normbereich mit 3.600gr., Nr. 3 ist bislang auch altersgerecht. Also keine Anzeichen, das zuviel Zucker beim Kind ankommt. Ich hoffe, ich konnte dir etwas weiterhelfen bei diesem interessanten Thema.
Gelüste in dem Sinne habe ich auch keine…allgemein esse ich nicht wirklich viel. Selten hab ich Lust auf etwas bestimmtes und wenn dann sind es Erdbeeren, Tomaten, Essiggurken, Orangen, Ananas
Momentan kann ich kein Fleisch essen und süsses auch nur sehr in massen.
Mal sehn wie sich das weiterhin entwickelt (bin jetzt anfang 4Monat)…
Dein Artikel ist sehr interessant, vor allem da ich mich total darin wiederfinde. Sogar die Monatsangaben passen. Ich hatte am Anfang tatsächlich sehr viel Lust auf sauer schmeckendes und von Schokolade wurde mir übel. Nun, im 5. Monat, habe ich eher Appetit auf Süßes und könnte eigentlich die ganze Zeit Kuchen essen. Leider kann ich die Gelüste nur bedingt kontrollieren, aber ich versuche dann zumindest eher Obst statt anderen Süßkram zu essen. Gemüse schmeckt mir seltsamerweise gar nicht. Außer Salatgurken! Die könnte ich ständig essen. Es ist auch nicht gerade einfach für mich mit dem Gemüse, da mir seit der Schwangerschaft von Brokkoli, Blumenkohl, Wirsing, Grünkohl, Rosenkohl und anderen Kohlsorten schlecht wird und ich rohe Tomaten und Karotten nicht mehr vertrage (Allergie). Da bleibt irgendwie nicht mehr so viel übrig außer Tomatensoße und Gurken… Ich bin mir ziemlich sicher, dass mein Appetit auf Döner und Braten jeglicher Art am Anfang der Schwangerschaft auf einen Eisenmangel zurückzuführen ist. (Vor der Schwangerschaft mochte ich keinen Döner.) Seit ich ein Eisenpräparat vom Gynäkologen verordnet bekam, habe ich diese Gelüste nicht mehr.
Wow, das ist immer wieder so spannend.
Du hast bestimmt Recht. Dein Körper wusste, was ihm fehlt.
Ich kenne viele Frauen, die schon lange vegetarisch waren und in der Schwangerschaft plötzlich Fleisch essen “mussten”. Sie hatten einfach unglaublichen Jieper auf das sonst absolut gemiedene Lebensmittel.
Ich hoffe du findest noch anderes Gemüse, was du magst.
Viel Glück!
Hallo, die Website gefällt mir richtig gut. Vor allem das Thema Gelüste in der Schwangerschaft – nur seltsam oder auch sinnvoll, finde ich wirklich großartig!
Danke dafür und liebe Grüße.
Das ist ein so wichtiges Thema, an das wir Mamas und rückwirkend gerne schmunzelnd erinnern! 🙂 Ich hatte die ersten drei Monate mich von Bratkartoffeln und Senf ernährt und danach von der Blutwurst – und das als Vegetarierin. Und das Lustige ist, ich merkte es nichtmal, erst als nach der Entbindung mein Partner damals kiloweise Blutwurst in den Einkaufstüten anschleppte, war ich verwundert, was er denn damit vorhat… “Aber Schatz, du isst sie doch so gerne?!” … *Würgreiz*
Hahaha! Ups.:-)
Also ich hatte in der ersten Schwangerschaft zu Beginn wirklich sehr große Gelüste nach Kiwi… hab jeden Abend Kiwi gegessen. Fand das aber auch gut, denn solche Gelüste haben mir sicher nicht Geschadet. Besonders, weil ich in der Zeit viel weniger Süßigkeiten gegessen habe als sonst.
In der 3. Schwangerschaft war ich eine Zeit lang ganz wild auf Avocado… da haben mir wohl die Fette gefehlt. Jahrelang habe ich keine Avocados gekauft und dann plötzlich waren die in jedem Einkaufskorb enthalten.